Kurz vor den Sommerferien





Die Zeit kurz vor den Sommerferien…

Wie ihr vielleicht wisst sind hier auf der Südhalbkugel die Jahreszeiten genau umgekehrt. Das heißt geht man in Deutschland Schlittenfahren kann man sich in Kapstadt an den Strand legen. Hier in Südafrika kommt aber nicht nur bald der Sommer sondern auch das Ende des Schuljahres und die langen Sommer-Ferien (oder Weihnachtsferien auch wenn das bei diesem Wetter echt schwer zu glauben ist). Am Ende des Schuljahres gibt es neben vielen Prüfungen (was wahrscheinlich dafür verantwortlich ist, dass einige Kinder hier irgendwie ein bisschen durchdrehen) auch einige Konzerte und Aufführungen in den Schulen. Einige Freiwillige (darunter auch ich) hatten die Möglichkeit zu einem Schul-Theateraufführung, bei der einiger der Kinder mitmachten, zu gehen.
Ehrlich gesagt habe ich mit einer stinknormalen Aufführung gerechnet. Als wir dann aber die Sporthalle betraten und ich die Kulissen gesehen habe war mir klar, dass das hier wohl doch was Größeres wird. (es gab sogar einen Wasserfall auf der Bühne und anscheinend war sogar eine Firma für Licht und Ton zuständig )

 Am Ende des Stücks, das so eine Art Mischung aus Tarzan und George aus dem Dschungel war, waren wir uns ziemlich einig, dass das, was wir uns hier anschauen durften wohl die beste Schulaufführung ist die wir bis jetzt gesehen hatten. Die ganze Grundschule hat mitgespielt oder getanzt und das echt ziemlich gut, vor allem für Grundschüler. Die Kinder aus dem Heim waren ziemlich glücklich, dass sie uns Freiwillige unter den ganzen Großeltern der gesehen haben (es war wohl Großeltern Tag al wir dort waren), denn ihre eigenen Familien können natürlich nicht kommen. Am Rande bemerkt war es ziemlich einfach unsere Kinder zu erkennen, da sie praktisch die einzigen Schwarzen an der ganzen Schule waren 😉. Schade fand ich es nur, dass es für mehrere Kinder nur 4 Karten für Freiwillige gab. Aber egal gefreut haben sie sich trotzdem.

Am Ende des Jahres stehen auch einige Veranstaltungen an. Zum Beispiel wurde hier im heim eine Art Gala für die südafrikanischen Helfer im Kinderheim veranstaltet und als amazing Volunteer hilft man dann diese vorzubereiten und ich finde die sonst recht hässliche Activity Hall sah auch echt ziemlich gut aus

Hier sieht man die Kulissen für das Krippenspiel



Im Moment laufen auch einige Vorbereitungen für Weihnachten. Zum Beispiel findet eine Weihnachtsfeier für die Kinder statt die mit Hilfe einiger Freiwilligen vorbereitet wird. Heute zum Beispiel haben ein anderer Volunteer und ich tonnenweise Geschenke von einem Büro in ein anderes (hoffentlich kindersicheres) Büro transportiert. Trotzdem bin ich irgendwie überhaupt nicht in Weihnachtsstimmung und da ändert auch das dekorieren von Haus 12 während meiner Tagschicht nichts dran.


Anfang diesen Monats hatte ich nämlich zum ersten Mal Day Shift im zweit ältesten Jungs Haus. Auch wenn es häufig Momente gibt in denen man praktisch nichts zu tun hat ist Tagschicht bis jetzt meine Lieblings Aufgabe. Zugegeben manchmal geht es recht hektisch zu und relativ oft wird sich auch mal gekloppt, aber irgendwie ist es doch irgendwie schön mit den Jungs Zeit zu verbringen. (Und wenn einer sich mal raufen will dann rauft man sich halt mal mit ihm oder man hebt ihn hoch und setzt ihn in den Mülleimer) Allgemein macht mir die Arbeit und das Leben im und außerhalb des Heims richtig viel Spaß und es gibt keine Sekunde, in der ich meine Entscheidung, hierher zu kommen, bereue. Im Moment kann ich mir auch gar nicht so wirklich vorstellen wie es ist hier im Juli wieder nach Deutschland gehen zu müssen.

Aber jetzt mal zu den Sachen die ich Außerhalb des Kinderheims so mache:

Zum Beispiel haben wir das Two Oceans Aquarium an der Waterfront besucht. Das Aquarium an sich ist zwar wahrscheinlich ehr für jüngere Besucher oder Familien geeignet, Spaß hatten wir trotzdem.




Eigentlich wollten wir an einem Wochenende zu den Crystal Pools fahren. Das sind mehrere Bergseen in denen man sogar baden kann. Am Eingangstor erfuhren wir dann aber, dass man sich vorher anmelden muss, da täglich nur 50 Personen das Naturschutzgebiet besuchen dürfen. Stattdessen fuhren wir dann zum Hout Bay Market, einer großen Markthalle, in der es jede Menge Essen, Schmuck, Souvenirs und sonstigen Schnick Schnack gibt.



Aber mal ehrlich wer brauch schon Crystal Pools wenn man im Kinderheim einen Pool hat. Eigentlich dürfen wir diesen nur morgens wenn keine Kinder da sind benutzen. Aber an einem Sonntag an dem es eine Art Grillfeier für die Kinder gab fragten die Child Care Worker (das sind so Art Erzieher die bei den Kindern in den Häusern arbeiten) ob einige Freiwillige nicht auch mit ins Wasser springen wollen. Das Management ist sonntags eh nicht da. Hat man sich einmal damit abgefunden, dass das Wasser nicht ganz so sauber ist macht es echt mega Spaß, vor allem wenn man Kinder, Freiwillige oder Child Care Worker ins Wasser wirft. Ich hoffe nur das Management liest meinen Blog nicht sonst gibt’s deswegen bestimmt Ärger (Naja ist ja auch auf Deutsch)

Natürlich kann man auch einfach Zeit am Strand verbringen. Ich erspare euch jetzt aber Details wie schön die Strände hier sind sonst werdet ihr noch neidisch.







Zum Schluss möchte ich euch noch von einem kleinen aber schönen Moment im Kinderheim erzählen:Als ich an einem Wochenende mal nichts zu tun hatte bin ich mit ein paar anderen Freiwilligen die Kinder, die draussen gespielt haben, besuchen gegangen. (Was neben irgendwas essen was gerade in der Küche rumliegt sowieso der Allzweck Langeweile-Killer ist )
Eines der Mädchen die bald aus dem jüngsten Haus zu den etwas älteren wechselt versuchte die ganze Zeit irgendwie auf ihrem Fahrrad voran zukommen. Irgendwann stand sie dann vor mir und fragte mich ob ich sie nicht ein bisschen anschieben könne (“Uncle can you push me ? “ Übrigens einer der meist gehörten Sätze weil immer irgendjemand auf irgendeine Weise angeschubst werden möchte ) Sie wollte nämlich unbedingt Fahrrad fahren lernen bis sie zu den “Großen“ gehört. Mit ein bisschen Hilfe von mir klappte das mit dem Fahrrad fahren auch immer besser bis sie es sogar geschafft fast den ganzen Weg entlang zu fahren. (#Children'sHomeGoals) Sie schlussendlich so stolz und glücklich zu sehen war wirklich schön auch wenn ich nach vielleicht 2 Stunden echt Rücken Schmerzen vom geducktem laufen und anschieben hatte.

Mitte Dezember fahre ich dann auch in den Urlaub, wohin ich gehe und was ich da mache könnt ihr dann spätesten hier lesen.

In diesem Eintrag habe ich ein bisschen mehr vom Kinderheim erzählt ich hoffe das hat euch auch ein bisschen interessiert

Bis bald

Benedikt

P.S. Die Bewerbungsfrist für einen internationalen Freiwilligen-Dienst bei SDI läuft noch eine Woche, also schnell hier bewerben.

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